„Alltagskompetenzen – Schule fürs Leben“ – unter diesem Motto durften die 6. Klassen der Columba-Neef-Realschule je drei Tage auf dem Erlebnisbauernhof Zeintl in Schöfweg verbringen. Die Schülerinnen konnten dort den Weg einiger Lebensmittel bis hin auf ihre Teller erkunden und nachverfolgen.
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Unterstützt und begleitet wurden sie von der Erlebnisbäuerin Christiane Zeintl und Landwirt Manfred Zeintl. Neben einem detaillierten Einblick in die Abläufe und Strukturen ihres Hofes, standen die beiden auch zu jeder Zeit für Fragen der jungen Besucherinnen zur Verfügung. An allen Tagen durften die Schülerinnen tatkräftig mitanpacken und eigene Erfahrung bei der Arbeit auf einem Bauernhof sammeln. Ein Tagesplan regelte, welches Zimmer für das Ausmisten des Pferdestalls, das Füttern der Kühe und der Hasen, der Hühner und der Schafe verantwortlich war. Zu den weiteren Aufgaben zählten die Vorbereitung der drei Mahlzeiten und das Abräumen und -spülen nach dem Essen.
Aber jetzt von Anfang an. Am Montag bzw. Mittwoch starteten die Klassen 6 a und 6 b mit ihren Betreuungslehrkräften Frau Wolf, Frau Ratzenböck sowie Herrn Karl und Herrn Trapp ihre Fahrt nach Schöfweg. Da es für viele die erste mehrtägige Fahrt war, die die Mädchen ohne ihre Eltern verbringen würden, starteten einige mit gemischten Gefühlen in das Abenteuer „Bauernhof“.
Am Zeintlhof angekommen, lernten sie nach der Begrüßung durch die Bauersfamilie und dem Bezug der Zimmer bei einem ausführlichen Rundgang gleich den Hof und die „Hof-Ampel“ kennen. Diese regelte, welche Bereiche ohne Aufsicht (grün), welche nur in Begleitung (gelb) und welche gar nicht betreten werden durften (rot). Zum roten Bereich gehörte zum Beispiel die Werkstatt von Bauer Manfred und seinem Sohn Quirin. Nach einem lustigen Kennenlernspiel ging es auch gleich zum Mittagessen.
Am Nachmittag wurde bei schönstem Herbstwetter auf den Brotjacklriegel gewandert. Entlang des Erlebnispfades gab es viel Interessantes zu entdecken und auszuprobieren. Pünktlich zu den abendlichen Diensten kamen die Schülerinnen wieder am Bauernhof an. Nun galt es, das Abendessen vorzubereiten und die Tiere zu versorgen. Der erste Abend endete mit verschiedenen Gesellschaftsspielen, die die Schülerinnen und Lehrkräfte von zu Hause mitgebracht hatten.
Der zweite Tag stand unter dem Thema „Der Weg des Pfannkuchens“. Am Vormittag vermittelte Erlebnisbäuerin Christiane Zeintl sehr anschaulich alles Wissenswerte über die verschiedenen Getreidearten und das daraus hergestellte Mehl. Die Schülerinnen besichtigen die Felder, untersuchten Erde und den Aufbau der Getreidepflanze und des Getreidekorns. Im Anschluss daran durften sich die Mädels praktisch austesten und selbst Getreide mahlen und unterschiedliche Mehlsorten kennenlernen.
Nach dem Mittagessen erklärte Christiane Zeintl „alles rund um die Milch“. Dabei ging sie auch auf verschiedene Haltungs- und Ernährungsformen ein und berichtete, dass ihre Kühe nur etwa halb so viel Milch geben, wie eine Kuh aus konventioneller Haltung, da kein Kraftfutter zugefüttert wird. Der Bauernhof der Familie Zeintl hat sich nämlich der biologischen Landwirtschaft verschrieben und arbeitet somit in ökologischen Kreisläufen. Selbstverständlich durften die Schülerinnen auch beim Thema Milch wieder selbst aktiv werden, sie lernten das Melken bei einer „Holzkuh“ und stellten dann selber Butter her. Im Anschluss ließen sich alle ein Butterbrot mit „ihrer“ Butter schmecken.
Nach Mehl und Milch fehlte für den Pfannkuchen nur noch eine Zutat, nämlich das Ei. „Huhn und Ei“ waren also das letzte Thema des Tages. Hühner gibt es auf dem Hof genügend. Da diese sich auf dem ganzen Gelände frei bewegen dürfen und ihre Eier an verschiedensten Stellen legen, mussten diese erst einmal gesucht werden. Bei der „Ostereiersuche“ im Herbst waren alle begeistert dabei. Für einen lustigen Zwischenfall sorgte die Hündin Laika, die die Eierschachtel mit den gesammelten Eiern mit ihrer Nase vom Tisch schubste und dann alle Eier auffraß.
Abends wartete dann noch ein Highlight auf alle. Bäuerin Christiane kochte mit den ganzen Schülerinnen ein 3-Gänge-Menü. Neben Pancakes gab es noch Kartoffelnudeln und eine (Kartoffel)-Pizza, Gemüsesticks, einen Dipp sowie einen Obstsalat, eine bunte Mischung mit vielen Bauernhof-Zutaten. So war die Devise „vom Acker auf den Tisch“ direkt für die Schülerinnen erlebbar.
Den krönenden Abschluss bildete eine Nachtwanderung rund um den Zeintl-Hof, ein tolles - für einige ein bisschen gruseliges - Erlebnis. Müde, aber glücklich nach einem langen Bauernhoftag fielen die Schülerinnen schließlich in ihre Betten.
Am letzten Tag wartete neben den Alltagsdiensten noch eine Hofrallye auf die Schülerinnen, bei der sie ihr neu gelerntes Wissen zeigen konnten. Im Anschluss an die Siegerehrung hieß es leider Abschied nehmen vom Hof, den Tieren und der Familie Zeintl, die die Neustifter Mädchen so herzlich aufgenommen hatte. Schülerinnen und Lehrkräfte waren sich einig, dass der Aufenthalt für alle eine ganz besondere Erfahrung war, die man jederzeit wiederholen würde.